Berlin-Kreuzberg ist wohl eine der kultigsten Adressen der Hauptstadt und zählt zu den am dichtesten besiedelten Bezirken neben Friedrichshain, Neukölln und Prenzlauer Berg. Die großen Mietskasernen mit ihrer möglichst effektiven Grundstücksausnutzung prägen das Stadtbild des Bezirks und beherbergen jeweils bis zu 150 Mitparteien. Monteure und Handwerker können in diesen Komplexen einzelne Monteurzimmer in Kreuzberg beziehen, die preisgünstig vermietet werden. Wer in der Nähe einem Montageeinsatz nachgehen muss, ist dankbar über diese günstigen Unterkünfte mit solider Ausstattung zur Selbstversorgung. Nach Feierabend hat vielleicht der ein oder andere Monteur Gelegenheit, den östlichen Teil Kreuzbergs zu erkunden, das "S0 36" oder auch "Berlin 36" genannt. Diesem von 3 Seiten der innerdeutschen Grenze umschlossenen Bereich ist der spezielle Ruf Kreuzbergs zu verdanken, da hier die alternative Szene in den 70er und 80er Jahren aktiv war. Gerade zum ersten Mai sind Straßenschlachten mit der Polizei aber auch in der Gegenwart eine fast schon traditionelle Gewohnheit geworden. Heute wird das Kreuzberger Leben stark von Migranten gestaltet und geprägt. Etwa ein Drittel der 160.000 Einwohner Kreuzbergs stammen aus dem Ausland, darunter vorwiegend Familien türkischer Gastarbeiter.